Die Prophetenbücher des Alten Testaments
Auf die Lehrbücher folgen die Prophetenbücher. Sie werden nochmals nach ihrem Umfang in die so genannten "grossen" und "kleinen" Propheten eingeteilt.
Als "grosse Propheten" gelten die Bücher Jesaja, Jeremia und Hesekiel (Ezechiel). Von eigener Art sind die Klagelieder Jeremias und das Buch Daniel. Als "kleine Propheten" wird die Reihe der zwölf Prophetenbücher von Hosea bis Maleachi bezeichnet.
Die Propheten sind Kritiker und Mahner ihrer Zeit. Sie verkünden eine Botschaft, die ihnen durch göttliche Eingebung oder Vision aufgetragen wurde. Erhalten geblieben sind ihre Worte, weil sie von ihnen selbst oder von ihren Schülern aufgeschrieben wurden. Die Propheten decken die Versäumnisse des Volkes und seiner Oberschicht auf und sie drohen dafür Gericht und schlimme Vergeltung an. Dank dem Wirken seiner Propheten konnte Israel auch in seinen politischen Katastrophen das Handeln Gottes erkennen. Doch mitten in ihren Gerichtsansagen findet sich bei den Propheten auch die Ankündigung künftigen Heils. Gott denkt nicht daran, sein Volk für immer zu verlassen. Er verheisst immer wieder eine neue Ordnung, einen neuen Bund (Jeremia 31) und sogar einen neuen König aus dem Hause Davids, der für Frieden und die erneute Hinwendung des Volkes zu Gott sorgen wird (z.B. Jesaja 11).