Die Lehrbücher des Alten Testaments
Die Lehr- oder poetischen Bücher sind die am wenigsten einheitliche Gruppe von Schriften innerhalb der Bibel.
Das Buch Prediger enthält die Lehren eines "Philosophen" (andere Übersetzung für Prediger: Kohelet), der darüber nachdenkt, worin der Sinn des Menschenlebens liegt, das oft so kurz und bedeutungslos erscheint. Der Verfasser bezweifelt, dass Menschen ihn überhaupt erfassen können, und kommt zu dem Schluss, dass nur Gott den Sinn aller Dinge kennt.
Im Buch Ijob (Hiob) geht es um das Problem des Leidens: Wie kann der gute Gott das Leiden unschuldiger Menschen zulassen? Das Buch erzählt die Geschichte von Ijob, der durch eine Reihe von Schicksalsschlägen schwer geprüft ist. Im Gespräch mit seinen Freunden ringt er um die Lösung seiner Fragen. Die Antwort gibt Gott ihm durch die Offenbarung der Wunder seiner Schöpfung. Sie sollen Ijob zeigen, dass Gott in Weisheit regiert, auch wenn der Mensch sein Handeln nicht immer begreifen kann.
Zwei Bücher in der Gruppe der "Lehrbücher" sind eigentlich eine Sammlung von Liedern: die Psalmen und das Hohelied. Im Hohelied sind Liebes- und Hochzeitslieder gesammelt. Der Psalter – wie das Buch der Psalmen auch genannt wird – umfasst Lieder und Gebete, die zum grössten Teil im Gottesdienst Israels gesungen oder gesprochen wurden.